Restitutio in integrum bzw. in integrum restitutio (lateinisch für „Wiedereinsetzung in das Unversehrte“)[1] bezeichnete im gemeinen Recht die gerichtliche Wiederherstellung eines früheren rechtlichen Zustands aus Gründen der Billigkeit.[2]
Zum heutigen staatlichen (Zivil-)Prozessrecht siehe
Zum heutigen kanonischen Prozessrecht siehe
- Wiedereinsetzung in das Verfahren bei rechtskräftigen Urteilen (restitutio in integrum, can. 1645 CIC, can. 1326 CCEO)[3]
- Wiedervorlage/Wiederaufnahme nach zwei gleichlautenden Urteilen in Personenstandsverfahren, die nur der eingeschränkten Rechtskraft fähig sind (nova causae propositio, can. 1644 CIC, can. 1325 CCEO).[4]
Im Rahmen der völkerrechtlichen Verantwortlichkeit gibt es eine materiellrechtliche restitutio in integrum (Wiederherstellung des status quo ante, Naturalrestitution).[5]
- ↑ Duden: Restitutio in Integrum
- ↑ vgl. Friedrich Carl von Savigny: System des heutigen römischen Rechts, Band 7 (1848), S. 96 ff.; Johann Nepomuk von Wening-Ingenheim: Lehrbuch des gemeinen Civilrechtes, Band 3 (4. Aufl. 1832), S. 420 ff.
- ↑ Klaus Lüdicke in Münsterischer Kommentar zum Codex iuris canonici, Can. 1645 (April 1991)
- ↑ Klaus Lüdicke in Münsterischer Kommentar zum Codex iuris canonici, Can. 1644 (November 2017)
- ↑ Dahm/Delbrück/Wolfrum: Völkerrecht, Band I/3 (2. Aufl. 2002), S. 956; siehe auch PCIJ, The Factory at Chorzów (Merits), Series A – No. 17 (1928), p. 47; ILC Draft Articles, Art. 34, 35; EMRK, Art. 41